Was ist eine Trailing-Stop-Order?
Trailing-Stop-Orders ermöglichen es, eine Order festzulegen, die dem Marktpreis in einem bestimmten prozentualen Abstand folgt und ausgeführt wird, wenn sich die Marktrichtung ändert. Wenn sich der Markt in eine vorteilhafte Richtung bewegt, können Trailing-Stop-Orders Gewinne sichern bzw. Verluste vermeiden.
Wenn der Preis eines Assets sich in die vorteilhafte Richtung bewegt, folgt die Trailing-Stop-Order dem Marktpreis in einem bestimmten prozentualen Abstand. Solang der Marktpreis sich in diese Richtung bewegt, bleibt dein Trade offen und du kannst zunehmend Gewinn erzielen bzw. sichern. Eine Trailing-Stop-Order folgt der Bewegung des Marktpreises nur in eine Richtung. Wenn sich der Preis dagegen in die entgegengesetzte Richtung bewegt und den vom Trader festgelegten prozentualen Abstand erreicht, wird die Position mit einer Market-Order geschlossen.
Wie verwendet man eine Trailing-Stop-Order?
Obwohl dies zwar nicht üblich ist, kann eine Trailing-Stop-Order direkt nach dem Eröffnen einer Position platziert werden. Zudem ist es möglich, eine Trailing-Stop-Order als Reduce-Only-Order aufzugeben. Eine Reduce-Only-Order kann zur Reduktion einer offenen Position genutzt werden, ohne Gefahr zu laufen, dass die Position versehentlich erhöht oder eine neue Position eröffnet wird.
Wenn du eine Trailing-Stop-Verkaufsorder für eine Long-Position aufgibst, solltest du sicherstellen, dass der Aktivierungspreis über dem zuletzt gehandelten Marktpreis liegt. Der Aktivierungspreis der Trailing-Stop-Order steigt mit dem Marktpreis im festgelegten prozentualen Abstand. Wenn der Asset-Preis steigt, erhöht sich der Aktivierungspreis der Trailing-Stop-Order ebenfalls. Wenn der Asset-Preis hingegen sinkt, bewegt sich der Aktivierungspreis der Trailing-Stop-Order nicht. Wenn der Preis um die sogenannte Callback-Rate (der vom Trader festgelegte prozentuale Abstand zum höchsten Marktpreis seit Eröffnung der Position) sinkt, wird die Trailing-Stop-Order ausgelöst und eine Market-Verkaufsorder ausgeführt, um die Position zum Marktpreis zu schließen.
Eine Trailing-Stop-Kauforder funktioniert gleich wie eine Trailing-Stop-Verkaufsorder, jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Wenn du eine Trailing-Stop-Kauforder für eine Short-Position aufgibst, solltest du sicherstellen, dass der Aktivierungspreis tiefer als der zuletzt gehandelte Marktpreis liegt. Der Aktivierungspreis der Trailing-Stop-Order fällt mit dem Marktpreis im festgelegten prozentualen Abstand. Wenn der Asset-Preis fällt, senkt sich der Aktivierungspreis der Trailing-Stop-Order ebenfalls. Wenn hingegen der Asset-Preis steigt, bewegt sich der Aktivierungspreis der Trailing-Stop-Order nicht. Wenn der Preis um die Callback-Rate steigt, d.h. den festgelegten prozentualen Abstand zum tiefsten Marktpreis nach Eröffnung der Position erreicht, wird die Trailing-Stop-Order ausgelöst und eine Market-Kauforder ausgeführt, um die Position zum Marktpreis zu schließen.
Die Bedingungen Aktivierungspreis und Callback-Rate müssen beide erreicht werden, damit die mit der Trailing-Stop-Order verbundene Market-Order ausgeführt wird.
Unterschiede zwischen Trailing-Stop-Order und Stop-Loss-Order
1. Stop-Loss-Orders sind hilfreich, um Verluste zu beschränken, während Trailing-Stop-Orders Verluste reduzieren und gleichzeitig Gewinne sichern können.
2. Stop-Loss-Orders werden fix aufgegeben und müssen manuell geändert werden, wohingegen Trailing-Stop-Orders flexibler sind und automatisch Preisbewegungen folgen können.
Wie platziert man eine Trailing-Stop-Order?
Es müssen zwei Bedingungen erfüllt werden, damit eine Trailing-Stop-Order ausgeführt wird.
- Die Auslösebedingungen für eine Trailing-Stop-Kauforder sind wie folgt:
Aktivierungspreis ≥ tiefster Marktpreis
Preiswende ≥ Callback-Rate
- Die Auslösebedingungen für eine Trailing-Stop-Verkauforder sind wie folgt:
Aktivierungspreis ≤ höchster Marktpreis
Preiswende ≥ Callback-Rate
1. Callback-Rate
Mit der Callback-Rate wird festgelegt, in welchem Abstand der Stop-Preis der Trailing-Order dem aktuellen Marktpreis folgt. Die Callback-Rate kann zwischen 0,1% und 5% liegen. Du kannst die Callback-Rate manuell eingeben oder eine der angebotenen Optionen, wie z.B. 1% oder 2%, auswählen.
2. Aktivierungspreis
Du kannst einen Aktivierungspreis eingeben, zu dem die „Trailing-Stop-Order ausgelöst werden soll. Wenn du keinen Aktivierungspreis eingibst, wird standardmäßig der letzte Marktpreis als Aktivierungspreis genommen (letzter Kontraktpreis oder Mark-Preis, in Abhängigkeit von der Auswahl des Auslösers).
Wenn du eine Trailing-Stop-Kauforder aufgibst, achte darauf, dass der Aktivierungspreis tiefer als der zuletzt gehandelte Marktpreis liegt. Gleichermaßen muss der Aktivierungspreis einer Trailing-Stop-Verkaufsorder höher als der aktuelle Marktpreis sein.
Um diese Bedingungen zu erfüllen, muss der höchste/tiefste Marktpreis gleich oder größer als der Aktivierungspreis sein.
3. Auslösen der Order
Du kannst wählen, ob die Trailing-Stop-Order anhand des letzten Preises oder des Mark-Preises ausgelöst werden soll. Wenn du den Mark-Preis als Auslöser wählst, wird die Trailing-Stop-Order ausgelöst, wenn der Mark-Preis den Aktivierungspreis (oder höher) erreicht, auch wenn der Marktpreis den Aktivierungspreis möglicherweise noch nicht erreicht hat.
Bitte beachte, dass auf ApolloX der Mark-Preis als Basis zur Auslösung von Liquidationen und zur Berechnung von unrealisierten GuV verwendet wird. Der Mark-Preis unterscheidet sich in der Regel leicht vom letzten Preis. Während volatiler Marktbedingungen kann es jedoch zu starken Abweichungen zwischen dem letzten Preis und dem Mark-Preis kommen. Wenn du für deine Trailing-Stop-Order den Mark-Preis als Auslöser ausgewählt hast und dies zum letzten Preis ändern möchtest (oder umgekehrt), kannst du die Order stornieren und neu platzieren.
Zusätzliche Hinweise:
1. Es ist sehr schwierig, die Callback-Rate und den Aktivierungspreis optimal zu bestimmen. Damit eine Trailing-Stop-Order wie beabsichtigt funktioniert, sollte die Callback-Rate weder zu hoch noch zu niedrig eingestellt werden. Gleichermaßen sollte der Aktivierungspreis nicht zu weit weg vom oder zu nahe am aktuellen Marktpreis liegen. Wenn die Callback-Rate zu niedrig ist oder der Aktivierungspreis zu nahe am aktuellen Preis liegt, wird die Trailing-Stop-Order zu nahe am Einstiegspreis der Position liegen und wahrscheinlich früh durch normale Marktschwankungen ausgelöst werden. In einem solchen Fall bleibt voraussichtlich zu wenig Zeit, damit der Markt eine klare Richtung etablieren kann, bevor die Order ausgeführt wird. Die Order kann dann durch normale Marktschwankungen ausgelöst/ausgeführt werden, wodurch Verluste entstehen können.
2. Wenn die Callback-Rate allerdings zu hoch ist, wird die Trailing-Stop-Order nur unter extremen Marktbedingungen ausgelöst werden. Damit gehst du das Risiko ein, dass möglicherweise starke Verluste entstehen. In der Regel ist es am besten, die Höhe der Callback-Rate dem Ausmaß der Volatilität der aktuellen Marktbedingungen anzupassen, d.h. je höher die Marktschwankungen, desto höher sollte die Callback-Rate sein. Es gibt keine Callback-Rate oder Aktivierungspreis, die für alle Marktbedingungen optimal sind. Wir empfehlen daher, deine Strategie für die Verwendung von Trailing-Stop-Orders jeweils laufend den aktuellen Marktbedingungen anzupassen.
3. Bevor du eine Order aufgibst, solltest du deine persönliche Risikotoleranz, Anlageerfahrung und -kapazitäten sowie weitere Faktoren in Betracht ziehen. Beim Festlegen der Callback-Rate und des Aktivierungspreises solltest du deine Gewinnziele und Verlusttoleranz sorgfältig berücksichtigen in Verbindung mit deiner Einschätzung, wie sich der Markt entwickeln könnte.
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